1. Juli 2006

Reflexion über: Schmerz

Bin ich nur glücklich wenn es schmerzt?

Schmerz und Pein spürt jeder Mensch an gewissen Stationen seines Lebens.
Trauer ist eine (zumeist leider) unumgängliche Schmerzerfahrungm, die viele Menschen aus ihrem Leben kennen. Dieser Schmerz sitzt tief, doch man verdrängt mit der Zeit, man vergisst, man schämt sich, weil man glaubt darüber hinweg zu sein. Das Resultat: Man ruft einen noch größeren inneren Schmerz hervor, der von einem selbst verursacht wurde.
Körperliche Schmerzen, die einem absichtilich zugefügt wurden, verursachen in manchen Situtationen auch seelische Pein, Kummer und eine desaströse Ohnmacht. Auch ein Schmerz, den man sicher keinem Mitmenschen wünscht.
Der Schmerz der Wollust (um mal einen positiven zu nennen) soll nicht unerwähnt bleiben. Ein Schmerz, dem sich jeder Mensch in mehr oder minder häufiger Zahl und regelmösig hingibt und darin eine Erfüllung findet, die er auf keine andere Weise im Leben erlangt. Doch auch dieser Schmerz kann zu negativen Qualen führen.
Der Schmerz, den man sich selbst verursacht, indem man etwas tut, was man danach und Jahre später noch bereut, dieser Schmerz sitzt so tief wie ein Stachel in einer Seele eines Menschen, dass er nie wieder aufhört. Ohne einen anderen absichtlich zu verletzen und nur aus einer Unüberlegheit eine falsche Aussage nach dem Motto: "Du hast mir etwas ähnliches angetan, dann tu ich das dir genauso an" (Hier ist nun keine Gewalt jeglicher Art gemeint!). Dadurch zerstört man ein Band zu einem geliebten Menschen, das etwas verbunden hat, welches das schönste Gefühl auf der Welt ist, was man mit einem besonderen Menschen teilen kann: Ein Zueinander-gehören, ein Dem-anderen-gut-tun, eine Bindung, wie ihr sie Euch nicht intensiver vorstellen könnt, ein unbeschreibliches Gefühl von Nähe und einem Eins-sein in zwei Körpern, eine Freundschaft, die normal nichts und niemand zerstören kann, außer: Der Egomane selbst! Danach versucht man irgend jemandem die Schuld zu geben, egal wem, aber nicht mal dem Mitbetroffen kann man sie geben, trotz eines nicht einfachen Charakters, oder anderer Umstände. Man versucht das letzte Häufchen von Verständnis füreinander zu retten, um wenigstens einen distanzierten Umgang miteinander zu erhalten, aber das zarte Band, wurde unwideruflich zerschnitten, wie ein Faden zwischen Dir und deinem Schutzengel. Man führt zähe Gespräche, man ist verlegen während der Unterhaltung, man weiß nicht, welches Thema man anscheniden soll, man wird "sprach"los. Es folgt stundenlange Stille, wo man vor ein paar Wochen nicht lange genug die Stimme des anderen hören, oder die Mails des anderen lesen konnte. Mit jedem Male wird dieses Gefühl schlimmer, beengender, die Stimmung sinkt, das Leben ist einem scheißegal, man ist einfach nur noch traurig. Der Kontakt wird so selten, dass man glaubt, der andere bemüht sich nicht mehr wirklich darum ihn halten zu wollen. Bis zu der schicksalhaften, Schmerzauslösenden Sekunde: Der andere erträgt diese Situation nicht mehr, er fasst den Entschluss (sicher nach reiflicher Überlegung und Abwägung seiner eigene Schmerzen, dier er/ sie insich trägt) den Kontakt abzubrechen, ohne jede Begründung, ohne ein Lebewohl, ohne den Wunsch ihn jemals wieder aufbauenzuwollen. Man versucht dem anderen nach diesem abrupten Ende die Schuld zuzuschieben, aber es gelingt einem ganz und gar nicht, weil man tief im inneren seines Herzen weiß, dass die Ursache des Verlusts des geliebten Menschen von einem selbst ausging. Niemand wird einem dafür so direkt die Schuld geben, niemand wird einen dafür verurteilen, aber niemand kann einem auch diesen Schmerz und diese unsühnbare Pein und die überwältigende Trauer darüber nehmen.

Wie verzeiht man sich so etwas? Wird man das je tun können? Ist dieser Masochismus das Schicksal eines Lebens? Wie kann man selbst begreifen, was man da tat, als dieser eine falsche Satz fiel, den man so ganz ohne viel darüber nachzudenken geschrieben/ gesagt hat? Sind die Gedanken daran wirklich Träume, die man ein lebenlang in sich haben möchte? Kann man sich so davor bewahren wirklich jemals offene Gefühle zeigen zu müssen? Ist es die eigene Arroganz, die unsere Gesellschaft uns anerzieht, einfach 'cool und männlich', bzw. 'die Powerfrau' sein zu müssen, die uns dadurch drängt Gefühle zu sehr in den Hintergrund schieben zu wollen? Ist 'seelischer Schmerz' ein ewiger Kreislauf, dessen Spirale sich immer höher schraubt, statt dass jemals eine Besserung im Inneren der Seele auftritt? Kann man bei Gott, dem atheistischen Philosophen, dem/r besten Freund/in, einem/r entfernten Freund/in, einem/r Chatbekannten, oder gar einem total Fremden Heil finden?

23 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Vorsicht, seelischer Schmerz macht süchtig, weil man durch den Schmerz erkennt, daß man noch am Leben ist...

...andererseits ist es die einzige Möglichkeit zu überleben, wenn es dunkel wird um ein Gefühl *nick*

Sei stolz das Du noch fühlen kannst, auch wenn es im Moment weh tut ;)
N.

ICrossMyHeartAndHopeToDie hat gesagt…

Aber ist das gut, dass man dauernd solchen Schmerz fühlen muss/ will? :o(

Anonym hat gesagt…

Ach, jetzt bin ich ganz überrascht, dass schon einer mein Blogdings gefunden hat; ich dachte, ich schreibe erst mal ganz für mich alleine *freu,dass nicht*

Zum Schmerz: wenn es seelischer ist, dann zeigt er zumindest, dass man noch nicht abgestumpft ist.

Anonym hat gesagt…

Natürlich ist das nicht gut, wenn man das für immer tut, aber vielleicht kommt ja auch bei Dir mal der Punkt wo es nicht noch mehr weh tun kann - ab da schaut man nach vorne und nicht mehr zurück :)
N.

ICrossMyHeartAndHopeToDie hat gesagt…

@ N.
Hmmmm, meinste wirklich? Ok, ich lasse mich dann mal überraschen :o)

Und was tue ich, wenn es nicht aufhört, oder ich möchte, dass es schnell aufhört?

Anonym hat gesagt…

Du hast es selber in der Hand es zu beenden, aber manchmal ist man eben noch nicht bereit dazu sich den glücklichen Momenten des Lebens zu witmen. ;)
N.

ICrossMyHeartAndHopeToDie hat gesagt…

Naja, was haben diese aber mit den Gedanken an den schlimmsten Fehler seines Lebens zu tun, wenn man sich dadurch nicht öffnen kann?

Meg hat gesagt…

Es ist viel 'bequemer' zu leider, als sich in den Arsch zu treten und etwas gegen das Leiden zu unternehmen. Ferner bin ich der festen Überzeugung, daß dieses 'ich muß leiden, damit ich glücklich bin' vollends überbewertet wird, es sei denn, man mischt einige S/M-Aspekte rein.


Du willst leiden, weil Du Dich in der Rolle wohl fühlst.
Jaja, ich bin fies, unverschämt und brutal. Aber ich habe Recht.
Ich weiss es.

Anonym hat gesagt…

Wenn man glücklich ist, zählen alle Fehler nichts mehr. DAS ist der Punkt!

Und ja - Meg hat recht. Sie hat es nur etwas direkter und weniger feinfühlig ausgedrückt *g*

*dirauchmalindenarschtret*
N.

ICrossMyHeartAndHopeToDie hat gesagt…

Nee, das will ich ja gerade NICHT und schon gar nicht wegen etwas, das schon lange zurückliegt, aber trotzdem kommen periodisch immer wieder Gedanken daran zurück, was ich sehr unbequem finde. Außerdem bin ich kein ständiger 'Leider', solche Leute gehen mir auch aufn Keks und mit dem ganzen S/M Ding kann ich auch wenig anfangen.

Und ja: du bist fies und gemein, das wusste ich aber vorher schon *grml* Das letzte kann ich nicht bestätigen :o)

ICrossMyHeartAndHopeToDie hat gesagt…

@N: Ich lasse mich ungern treten *mecker*

Meg hat gesagt…

Und?
Du leidest und hast mich dennoch lieb.
Wenn Du Zucker willst, mußt Du ab und an die Peitsche spüren, sugar :)

ICrossMyHeartAndHopeToDie hat gesagt…

Sicher habe ich dich lieb, wer könnte dich denn nicht lieb haben? *einschleim/gg*
Klar, ab und an ein bisschen geschimpft zu bekommen hat wohl noch keinem geschadet. Aber weil ich eben so bin, hast du mich ja auch lieb! :o)

Meg hat gesagt…

Ich habe NIE gesagt, daß ich Dich lieb habe, das ist eine wüste Unterstellung, Du Monster! ;)

ICrossMyHeartAndHopeToDie hat gesagt…

Das habe ich einfach mal frech als gegeben angenommen ;o)

Meg hat gesagt…

Ich werde Dich schwerst verletzen ;)

ICrossMyHeartAndHopeToDie hat gesagt…

Darauf freue mich dann schon, weil das kannst du nämlich gar nicht, weil ich so lieb und unschuldig bin *lieb anlächel und mit den wimpern klimper*

Meg hat gesagt…

Du kannst immernoch grottenschlecht lügen! :)

ICrossMyHeartAndHopeToDie hat gesagt…

Öy, ich lüge nie nimmer nicht, mein sweetheart. :o)
Dich würde ich eh nicht belügen *weiter schleim*

Meg hat gesagt…

Hömma, mach weiter so und Gott wirft Dir einen Stein an den Kopf *bekreuzig*

Meg hat gesagt…

Frau Pilot?
Soviel haben Sie mir in 20 Minuten am Telefon nicht erzählt! ;)

ICrossMyHeartAndHopeToDie hat gesagt…

@pilotporject:
Es war ja keine richtige Trennung, sondern eher ein fehlender Beginn ;o) Daher gab es auch keine Chance auf verzeihen und die Probleme aus der Welt schaffen, denn die Person ist einfach weg aus meinem Leben :o/
Und keine Angst ich werde nicht in Selbstmitleid versinken, ich habe nur ab und solche Phasen und nu kann ich dann meinen Kummer hier rauslassen. Ich habe ja auch keine Chance mich selbstzubemitleiden, wenn Meg weiterhin so frech zu mir ist *grml*
Ich bin mit Gott auf Du und Du, schon aufgrund meines Studiums komme ich jeden Tag mit ihm in Berührung :o)

Klar: "Lieber stehend sterben als kniend leiden" ;o)

Danke für deine lange und persönliche Antwort :o)

@Meg:
Biste nu eifersüchtig? :oP

ICrossMyHeartAndHopeToDie hat gesagt…

@ pilot:
Nun ja, nun isses eh Geschichte und vorbei ;o)

Aha, Eis und Schokolade? Nee, das kann ich beides auch so essen, ohne Selbstmitleid zu schieben und lasse es mir dadurch auch nicht verbieten *g*

Ich trinke lieber Wasser ;o)