Hallo Leute,
letzten Donnerstag war ich bei einem Gottesdienst, den unser Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann gehalten hat. Dieser ist momentan auf einem Zug durch alle Stadtverbände im Bistum Speyer, so dass er also letzte Woche bei uns Station machte. Ich war irgendwie gespannt auf den Bischof, ich hatte ja schon einiges über ihn gelesen. Klar, da ich Theologie studiere war ich natürlich neugierig auf den "Neuen" aus Paderborn. Es war schon imposant zusehen, wie anders sich ein Bischof beim Gottesdienst verhält, wann er seine Tiara (die Bischofsmütze) und wann er seinen Bischofsstab in die Hand nimmt und wann er den Gottesdienst ohne diese Utensilien bestreitet. Am meisten habe ich mir im Vorneherein Gedanken über seine Predigt gemacht. Was wird er wohl als Thema nehmen, um auch bei "normalen" Menschen anzukommen, die ihn nicht jeden Tag erleben, oder eben an Quellen seiner Schriften kommen und diese lesen können. Er hat mich dann doch sehr überrascht, da die Paderborner als sehr konservativ in der katholischen Kirche gelten. Sein Thema war der innere Antrieb nach dem jeder Mensch strebt und wie ihn jeder für sich erlebt. Wir Menschen in der westlichen Welt sind auf der Suche nach irgendetwas und da sich unsere Welt so sehr durch die technischen Dinge geändert hat, ist es schwer dies für jeden Menschen zu definieren. Diese "innere Unruhe" hat der Bischof natürlich auf Jesus bezogen und dass jeder seinen Glauben erstmal für sich finden muss, um ihn dann in der Gemeinschaft ausleben zu können. Ich würde natürlich nicht Jesus als diese Quelle unseres Inneren bezeichnen, sondern eher als eine neue Moral/Ethik, die wir in der heutigen Zeit neu definieren müssen. Werte wie Solidarität, Altruismus, Empathie und soziale Kompetenz gehören dazu und dessen müssen wir uns bewusst werden, nur dann finden wir wirklich zu uns selbst und können Gemeinschaft erleben. Die Kirche wird dann auch nicht mehr als dieses autoritäre Feindbild angesehen, die uns alles vorschreibt, was sowieso vollkommener Nonsens ist, wenn man sich mal überlegt was Kirche eigentlich will, außer die Botschaft Gottes zu verbreiten. Aber die meisten Menschen in unserer Gesellschaft schaltgen da auf stur und das ist auch das, was der Bischof meinte und worin ich ihn unterstützen möchte. Wir müssen uns im Klaren darüber sein, dass wir es alleine nicht schaffen können mit all den Einflüssen zurecht zu kommen, die auf uns einströmen und wir müssen die sozialen WErte wieder mehr in den Vordergrund stellen und vermitteln, was ich auch definitiv versuchen werde meinen zukünftigen Schülern mitzugeben.
Wenn jetzt nur drei Leute, die das lesen darüber ernsthaft nachdenken, dann bin ich zufrieden. Denn ich möchte keinen mit diesem Beitrag belehren, nur eine Anregung weitergeben. :o)
27. Januar 2009
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